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Fehlende primäre Bindung



Viele Faktoren können die primäre Mutter-Kind-Bindung gefährden: psychische Erkrankung der Mutter/eigene schlechte Bindungserfahrungen, Sucht, Krisen und Stress (Konflikte in der Partnerschaft, Existenznöte usw.), usw.

Kann nicht von einer geglückten Mutter-Kind-Interaktion ausgegangen werden, bei der die Mutter in der Lage ist, ihr Kind angemessen, emphatisch wahrzunehmen, ist auch der Prozess der Individuation nicht möglich. Denn diese würde die ausreichende emotionale Verfügbarkeit der Mutter zur Voraussetzung haben. Um die unsichere Beziehung zur Mutter nun nicht gänzlich zu verlieren, lernt das Kind, keine Anforderungen an sie zu stellen. Diesen könnte die Mutter ohnehin nicht gerecht werden. Durch die unzureichende Verfügbarkeit kann keine primäre Bindung entstehen, folglich scheitert auch die Loslösung. Das Kind kann sich nicht vollständig als eigenständige Person erleben. Denn Loslösung kann nur auf Basis einer sicheren Beziehung entstehen. Die Voraussetzung für Identität und Unabhängigkeit ist die Abhängigkeit.

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